Klaus Joas, geboren 1948 in Wasseralfingen bei Aalen, studierte an der Kunst- und Werkschule Pforzheim und an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Gunter Böhmer. Seit 1980 ist er freischaffender Grafiker und Buchillustrator. Parallel zu seiner beruflichen Tätigkeit schuf er künstlerische Arbeiten (Druckgrafik, Zeichnung, Malerei) mit dem Schwerpunktthema „Licht“.
Heute arbeitet er bevorzugt mit lichtverstärkendem Acrylglas und ist seit mehr als zehn Jahren alljährlich auf der Art Karlsruhe vertreten.
Form, Farbe, Linie und Licht – um diese zentralen Begriffe kreisen die Arbeiten von Klaus Joas. Seine Objekte aus Acrylglas sind äußerst präzise und millimetergenau nach streng geometrischen Vorstellungen gestaltet, sie spielen mit dem Licht und wechselnden Betrachtungswinkeln. In Joas’ Atelier im schwäbischen Aalen stehen Maschinen aller Art, die für den Schaffensprozess elementar sind: Eine Drehbank, eine Fräsmaschine und mehrere Kreissägen vermitteln dem Besucher den Eindruck, er befände sich in einer Werkstatt. In diesem Ambiente arbeitet der Künstler in einer Melange aus konzentrierter Stille und ohrenbetäubendem Lärm. Denn jedem seiner Objekte liegt zunächst eine intensive Kopfarbeit zugrunde – exaktes Planen und Zeichnen ist unabdingbar. Beim anschließenden Fräsen, Bohren, Sägen und Schleifen kommt hingegen das handwerkliche Geschick von Klaus Joas zum Zuge, dessen Motto „Präzision ist das A und O!“ bei diesem Arbeitsprozess wesentlich ist. So werden die farbigen Acrylglasplatten in ihre Form gebracht und genau nach Plan zusammengesteckt, geklebt oder miteinander verspannt. Die fertigen Kunstobjekte – ob an der Wand oder frei im Raum – faszinieren durch ihr Leuchtkraft. Dieses Leuchten der Platten und ihrer Kanten ist auf das Material des lichtsammelnden Acrylglases zurückzuführen, in dem fluoreszierende Partikel eingearbeitet sind, die das Tageslicht aufnehmen und es, hauptsächlich über die Kanten, wieder abgeben. Dabei reicht wenig Tageslicht aus, um eine enorme Wirkung zu erzielen und ein Leuchten wie von Geisterhand zu bewirken.