Heinz Viehweger

Viehweger, Heinz

Heinz Viehweger ist ein Künstler mit vielen Ausdrucksmöglichkeiten, der aufgrund seiner Ausbildung als Dekorationsmaler und Bildhauer virtuos mit vielerlei Techniken und Materialien umzugehen weiß. Seine Werke signiert er kurz und prägnant – er nennt sich viwi.

1938 in Chemnitz geboren

1952 bis 1955 Ausbildung als Dekorationsmaler an der Handwerksschule in Chemnitz

1970 Lehre als Holzbildhauer bei L. Kreuzer in Tegernsee

Seit 1973 freischaffender Bildhauer und Maler

Der Künstler lebt und arbeitet mit Blick auf den Tegernsee und die bayerische Voralpenlandschaft, wo die Jahreszeiten intensiver als in der Großstadt erlebt werden können. Und so verwundert es nicht, wenn man in Viehwegers Werken die Natur in Form von Fundstücken wiederfindet, die in der Wechselbeziehung zu seinen charakteristischen filigranen Figuren mit den überlangen Extremitäten seinen so unverwechselbaren „Viehweger-Expressionismus“ ausmachen.
Diese Art des Arbeitens erfordert große Formate. Viehwegers Bilder sind deshalb groß und schwer und ziehen an der Wand alle Blicke auf sich, sie dulden keinen Nebenbuhler und fordern die ganze Aufmerksamkeit des Betrachters, der lange davor verweilen kann und immer wieder neue und spannende Elemente entdecken wird.
Heinz Viehweger ist ein Künstler mit vielen Ausdrucksmöglichkeiten, der aufgrund seiner Ausbildung als Dekorationsmaler und Bildhauer virtuos mit vielerlei Techniken und Materialien umzugehen weiß. Seine Werke signiert er kurz und prägnant – er nennt sich viwi.

Heinz Viehweger ist beides – Maler und Bildhauer. Professionell ausgebildet in beiden künstlerischen Sparten nutzt er sein Talent, um die Natur in seine Arbeiten zu holen. Er mischt die Farben häufig mit Sand und fixiert auf dem Malgrund gerne Fundstücke wie Äste, Schnüre oder grobes Sackleinen, die in der Gesamtschau eine plastische Collage ergeben. Seine Farben wählt er aus einem erdigen und warmen Spektrum aus, es dominieren Braun, Ocker- und Rottöne, hin und wieder findet sich aber auch ein lichtes Blau. Gepaart mit Viehwegers kräftigem, spachtelartigen Duktus und seinem pastosen Farbauftrag ergeben sich spannungsvolle Kontraste, die er mithilfe der Technik des Sgraffito noch verstärkt: Durch Einritzen und Kratzen greift er in tiefere Farbschichten ein und generiert dabei abstrakte Formen und Figuren. Da er seinen Arbeiten generell keine Titel gibt, sind wir selbst dazu aufgefordert, uns mit den Werken auseinanderzusetzen und sie Stück für Stück zu erschließen. Emotional und ausdrucksstark sind sie alle. Das mag daran liegen, dass Heinz Viehweger vom abstrakten Expressionismus und dem Informel, das in München von den Künstlern der Gruppe ZEN 49 vertreten wurde, geprägt ist. Diese Kunstströmungen lehnen feste Kompositionsregeln und einen geordneten Bildaufbau ab. Ganz auf Gegenstandslosigkeit ausgerichtet, werden Farbe und andere bildnerische Materialien autonom eingesetzt und tritt der Prozess des Malens in den Vordergrund. Dabei ist Spontaneität gefragt, es gibt keine starren Regeln, das eine ergibt sich aus dem anderen, das Unbewusste tritt in gestischer Malerei zutage. Zu all diesen Aspekten kommt in Viehwegers Kunst eine weitere und für ihn charakteristische Komponente: Feingliedrige Gestalten treten auf; sie wirken, als wären sie in diese wilden Welten aus Farbe, Sand und Holz „hineingeworfen“ und müssten sich erst einmal in ihnen behaupten. Sie erscheinen so filigran und fragil, dass man dieses Unterfangen zum Scheitern erklären würde, dass man sie von dieser Wucht an Landschaft geradezu überrollt sähe, wenn Viehweger sie nicht paarweise oder in größeren Gruppen angeordnet hätte, die gemeinsam den Naturgewalten trotzen, sich bekämpfen oder lieben und miteinander tanzen können. Das ist letztendlich die Quintessenz, die die Kunst von Heinz Viehweger auszeichnet und in einem „Zusammen-sind-wir-stark-Gefühl“ gipfelt – sein ganz eigener, persönlicher Stil. Das ist der „Viehweger-Expressionismus“

Vor Viehwegers Atelier liegt eine große Wiese, auf der er einen Skulpturenpark erschaffen hat, der immer wieder anders aussieht, wenn man ihn besucht – sei es, dass neue Werke die alten abgelöst haben oder die Skulpturen mit Schnee bedeckt anders aussehen als in der sommerlichen Sonne gleißend. Hierin zeigt sich aufs Schönste das Miteinander von Kunst, Mensch und Natur.

Gerade in seinen Skulpturen zeigt der Künstler, wie sehr ihn familiäre, freundschaftliche oder Liebesbeziehungen beschäftigen, er gesteht dem Menschen zuweilen aber auch den Moment des Alleinseins zu, indem er ihn Flöte spielen oder auf einem Stuhl sitzend ein Buch lesen lässt. Wie auch in seinen Bildern treten die Figuren meist mit überlangen Extremitäten auf, wirken sehr zerbrechlich und filigran und sind doch aus hartem Holz, Acryl, Eisen oder Stein. Und dann gibt es auch noch die robusteren Typen, die grob aus dem Holz gehauen erscheinen und eine monumentale Wirkung haben.


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